Ausschreibung
Unsere Mission: Wir erforschen das Leben und die Erde im Dialog mit den Menschen.
Das Museum für Naturkunde Berlin (MfN) ist ein exzellentes und integriertes Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft mit internationaler Ausstrahlung und global vernetzter Forschungsinfrastruktur. Es ist auf drei eng miteinander verzahnten Feldern tätig: der sammlungsgestützten Forschung, der Sammlungsentwicklung und -erschließ-ung und der forschungsbasierten Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit. In den kommenden zehn Jahren wird das Museum für Naturkunde seinen Zukunftsplan verwirklichen. Es werden neue Labore und Arbeitsplätze für Spitzenforschung geschaffen. Gleichzeitig wird eine der weltweit umfassendsten naturhistorischen Sammlungen mit über 30 Millionen Objekten in modernen Sammlungsgebäuden untergebracht und dabei komplett digitalisiert. Die Umsetzung des Zukunftsplanes, gefördert mit insgesamt 660 Millionen Euro vom Bund und Land Berlin, gelingt nur mit starken interdisziplinären nationalen und internationalen Partnern.
Werden Sie Teil unseres Teams als
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Bezeichnung:
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Wissenschaftliche Mitarbeit (w/m/div)
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Arbeitszeit:
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Teilzeit 80%; entspricht 31 Stunden und 31 Minuten in der Woche
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Befristung:
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Drittmittelbefristung, zum nächstmöglichen Zeitpunkt, befristet für 24 Monate - vorbehaltlich der Fördermittelzusage
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Entgeltgruppe:
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E 13 TV-L |
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Kennziffer:
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45/ 2025 |
Projektbeschreibung
Das Museum für Naturkunde Berlin, das Ethnologische Museum und Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin (SPK) sowie der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin erforschen im Verbund erstmalig Sammlungen aus der deutschen Kolonie Togo. Die Forschung und Auswertung erfolgt darüber hinaus in Kooperation mit Partnern der Archives Nationales du Togo und der University of Ghana sowie lokalen Wissensträger:innen in Togo und Ghana – als ein Modell für transdisziplinäre Provenienzforschung. Erstmals werden die Archive und Sammlungen der Berliner Museen, die durch den Bundesratsbeschluss von 1889 ein Vorrecht auf Sendungen aus deutschen Kolonien erhielten, in einer Zusammenschau ausgewertet. Die umfangreichen kolonialen Bestände prägen bis heute Forschung und Museumsarbeit, doch ihre Herkunft ist oftmals unzureichend dokumentiert oder unbekannt. Zugleich wächst in Herkunftsländern das Interesse an naturkundlichen Sammlungen in europäischen Museen als Zeugnisse lokalen Wissens und kolonialer Aneignung, was die Relevanz einer transdisziplinären Provenienzforschung bekräftigt. Das Projekt untersucht daher Erwerbungskontexte und die Rolle der Museen in der gewaltsamen Kolonisierung Togos mit Fokus auf die Kolonialstationen „Bismarckburg“ und „Misahöhe“. Ziel ist es, die den Sammlungen inhärente koloniale Logik aufzubrechen und koloniale Narrative zu revidieren. Dies erfolgt durch Archivrecherchen in Berlin und Lomé, gemeinsame Workshops und Austausch mit Akteur:innen lokaler Communities, um deren Wissen, Perspektiven und Erinnerungen zu kolonialen Sammlungen und ihrer Bedeutung zu dokumentieren.
Ihre Aufgaben
- Transdisziplinäre Provenienzforschung zu Sammlungen aus der deutschen Kolonie Togo im Verbundforschungs-team sowie mit Partnern in Togo und Ghana
- Erforschung der Provenienzgeschichte und Aneignungskontexte von naturkundlichen und ethnologischen Sammlungen an den drei beteiligten Museen sowie Forschung zu den beteiligten Kolonialakteur:innen
- Recherche der noch vorhandene Zusendungen aus o.g. Kolonialstationen durch Auswertung von Archivalien und Museumsdatenbanken
- Forschung zur Objekt- und Aneignungsgeschichte in der Ursprungsregion der Gegenstände gemeinsam mit lokalen Vertreter:innen in Ghana und Togo; Aufnahme lokaler Erinnerungen und Bedeutungszusammenhänge in Bezug auf ausgewählte Sammlungsobjekte
- Vertiefung und Ausbau von Forschungsnetzwerken in Togo und Ghana
- Kommunikation und Diskussion der Forschungsergebnisse (intern + extern)
- Konzeption und Organisation begleitender Austauschformate, Workshops sowie einer internationalen Online Konferenz
- Aufbereitung von Forschungsergebnissen für die Migration in Museumsdatenbanken
- Vorträge auf nationalen und internationalen Tagungen, Abschlusspublikation
- Aufbereitung von Ergebnissen für die Öffentlichkeitsarbeit (Website, Social Media)
- Konzeption der öffentlichen Abschlussveranstaltung
Ihr Profil
- abgeschlossenes Hochschulstudium in den Geschichtswissenschaften, der Kultur- und Sozialanthropologie, den Kulturwissenschaften oder in verwandten Disziplinen
- Erfahrung in der Provenienzforschung zu kolonialen Kontexten oder vergleichbare Forschung
- ausgewiesene Expertise in Kolonialgeschichte sowie Museumsgeschichte, Kenntnisse zur Kolonialgeschichte der Berliner Museen
- Erfahrung im Arbeiten mit naturkundlichen und/oder ethnologischen Sammlungen und Museen
- Arbeitserfahrung in interdisziplinären Forschungsteams
- Kompetenzen in der interkulturellen Kommunikation sowie Erfahrung in kollaborativen Projekten mit Indigenen Communities erwünscht
- Vortrags- und Publikationserfahrung
- Erfahrung in Konzeption und Umsetzung von Veranstaltungen
- Erfahrungen in Archivrecherche mit Lesefähigkeit alter deutscher Handschriften (Sütterlin), Kenntnis der relevanten Archive in Berlin
- sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift, Französischkenntnisse von Vorteil
- hohes Maß an Teamfähigkeit und Kommunikationsvermögen
- Bereitschaft zu einem mehrwöchigen Forschungsaufenthalt in Togo und Ghana
Wir bieten Ihnen
Hinweise
Zur Sicherung der Gleichstellung sind Bewerbungen qualifizierter Frauen besonders willkommen. Schwerbehinderte
Bewerber:innen werden bei gleicher Eignung bevorzugt.
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) bis zum 28.11.2025 bevorzugt über unser Online-Bewerbungsportal.
Das Projekt wird vom Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste gefördert. Im Rahmen des Projekts wird zudem eine weitere wissenschaftliche Stelle am Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin eingerichtet. Bewerbungen auf beide Stellen sind ausdrücklich willkommen.
Für Auskünfte zum Bewerbungsverfahren wenden Sie sich bitte an recruiting@mfn.berlin.
Weitere Informationen
Datenschutz
Mit dem Versenden Ihrer Bewerbung stellen Sie uns Ihre Informationen zum Zweck der Bearbeitung Ihrer Bewerbung, durch das Museum für Naturkunde zur Verfügung. Ihre Daten werden dabei jederzeit streng vertraulich behandelt. Nach dem Eingang Ihrer Bewerbungsunterlagen werden diese in unserer Datenbank erfasst. Ihre Daten werden auf unserem Server gespeichert.
Dabei beachten wir die Vorschriften der Datenschutzgesetze.
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